Raus ausm Radius
It’s been a long while, geht auf nach mehr Süden // lassen die Routinen, die mit Koffein und auch die müden // wenden die Zeit in anderen Gefilden // trinken mal was mehr, sollen die anderen sich bilden
Es gibt hier am Morgen Momente da ist dein Gesicht // im Licht weiser Mädchenblüte ein betörendes Gedicht / ein Nebensatz von Dir, an dem denke ich ein Jahr // verschlungen erinner‘ ich mich nicht, wie’s ohne dich mal war
Warum grad hier die Tür nicht schließt und alles fällt // die heitre Sonne in den Gewitterhimmel stellt // warum der Schatten des Wassers die Wärme tauscht // alles salzig wird, die Laune den Sirenen lauscht … das weiß ich auch nicht
Dann tragen wir Masken, Mundwinkel unten, kalt und alt // drehen Schleifen im Hirn, machen an immergleichen Sätzen halt // schauen ein bisschen ins Leere, meiden manchen Blick // die Wellen schwappen, wollen nur wieder auf diese Fähre zurück
Vom Golf hinauf in die Berge, vielleicht weiß es die göttliche Welt // lächeln ungläubig staunend, sind wirklich ganz auf uns selbst gestellt // schießen Fotos im Arm, in den Zügen Fragen, die vielen // Zerberus am Eingang höhnt, die Tiere mit den jungen Kindern spielen
Denn was wollen wir auch wollen // du kommst von der Venus und ich fliege zum Mars // ist zu viel Biologie & BUNTE dabei // man muss bekanntlich nur atmen & es geht auch ohne Spaß // Komm, ich ziehe einen Stock tiefer // und wir machen das vor den Kindern nicht so groß // geben uns kleinlaut und verdrossen geschlagen // und heulen doch im anderen Schoß – und fahren wieder los…
Am Ende siegt dann doch, wie stets, das tiefschwarze Blau // woran ich dich erkennen werde, das weiß ich immer noch genau // die Welt ist nicht mehr ganz so offen, ist immer jemand, der ärgert dich // wenn ich mal jemanden im Affekt erschlagen wollte, dann sicher zuerst mich
Aber noch vorher nehmen wir den Argwohn, die Sorgen, die Verzweiflung & die heißen Ohren //
packen alles in ein Paket, & schreiben mit Edding drauf: „Das sind die Dinge, die wir in Griechenland verloren“