Rote

Ich habe dich so geliebt // Du warst das Gewissen meines inneren Staates // Mein Vater, der zu mir sagt: «Ich dachte, du wärst der Rote» // Und all die Toten, wenn man aus dem San Leo tritt // Ich denk mir, wo sie auf sie schossen, die ersten Genossen //

Verdammt lang her und die Haare wachsen auch nicht mehr nach // Und das Feld der Zukunft der Freiheit des Menschen liegt nach wie vor brach // Der Kinder Schulen, nicht Konzernfoyers seien die neuen Paläste // Gesucht die Eltern der Gemeinschaft, die diese Ideen vernetzte //

Für alle die im Schatten stehen //

Für alle die im Dunkeln gehen //

Für alle die nicht weiter wissen //

Für alle die in Gassen pissen //

Für alle die spielt die Sozialdemokratie //

Du hast sie so geliebt // Mit nem Zwanni im Täschchen nach Hannover mit dem Fläschchen // Auf Gerhards Versprechen, mit allem zu brechen // Mit Äpfeln und Birnen, mit Monarchie und Alltag // Für eine neue Mitte, der Genosse der Bosse, der Genosse der Bosse //

Schon lange her und man schaut ja manchmal auch nur zurück // Und was aus den alten Ideen wurde, das ist schon echt verrückt // Ist aber auch grad gar nicht so wichtig, denn die Kinder sind noch nicht im Bett/ Aber so’n bisschen mehr soziale Gerechtigkeit, die wär’ doch schon ganz nett //

Für alle die Chianti trinken //

Für alle die von Yachten winken //

Für alle die Erste Klasse fahren //

Die kreativ Steuern sparen //

Für alle die spielt die Sozialdemokratie

Wir haben dich so geliebt // Du bist auferstanden und niedergekniet // Warst uns ein Bild vom Aufstieg für alle // In Hochschulen und Schulen groß wie Turnhallen // Und wo ist heute nur der Faktor Arbeit, wenn man ihn mal braucht // Wenn sich die Kurve öffentlicher Investitionen schon bedenklich staucht //

Man muss schon gehen, um irgendwo anzukommen // Und selbst, wenn die Null steht, hat man noch lange nicht gewonnen // Es rieselt noch so viel gestriger Schnee // Auf die gut beheizten Büros über der schönen Spree //

Für alle die solidarisch sind //

Mit sich und mit dem inneren Kind //

Für alle die den Plastikwohlstand verprassen //

Für alle die ihre Väter verlassen //  

Für alle die, für alle die